home  /  about  /  digital  /  analog  /  filmrezension  /  ask




10/05/2014

.


"Her".
Ein recht aktueller Film aus dem Jahr 2013 von dem mir bis dato noch unbekannten Regisseur Spike Jonze. Nebenbei erwähnt, er hat auch "Being John Malchovich" und "Adaption" gemacht, die zufällig auf der Liste stehen, die mir der Typ, der mir "Enter the Void" zeigte, gegeben hat.
Das Genre wird zwar als Science-Fiction angegeben, aber wer jetzt Raumschiffe und grüne Aliens erwartet, wird leider enttäuscht. Es handelt sich um eine Art Zukunftsvision, gepaart mit einer Liebesgeschichte. Meiner Meinung nach wirkt alles sehr real und man ertappt sich dabei, wie man denkt „ja, in 10 Jahren wird es sicherlich so sein“. Zumindest die Hosen mit dem Bund bis unter die Achseln sind ja schon fast wieder modern.

Aber zur Story:
Theodore Twombly schreibt beruflich Briefe an für ihn fremde Leute im Auftrag von Menschen, die entweder nicht in der Lage sind die richtigen Worte zu finden oder keine Zeit haben. Privat hat er in dieser Hinsicht allerdings selbst Probleme; die Trennung von seiner Frau liegt nicht allzu lang her, das Scheidungsverfahren läuft noch und er kann noch nicht so richtig los lassen. Zur Ablenkung kauft er sich ein neues Betriebssystem für seine elektronischen Geräte, welches eine künstliche Intelligenz hat. Eigentlich ist es dazu gedacht, um seine Mails zu sortieren und ihn an Termine zu erinnern. Doch schon bald kommunizieren Theodore und Samantha, das Betriebssystem, über alle möglichen Themen und führen normale Unterhaltungen. Es dauert nicht lange und beide verlieben sich ineinander. Die Beziehung zwischen ihnen kann man sich am besten mit Hilfe des Vergleiches einer Fernbeziehung vorstellen. Dadurch, dass Samantha körperlos ist, wirkt es so, als würden sie miteinander telefonieren. Diese Körperlosigkeit stellt aber auch ein Problem dar – durch eine menschliche Frau, die Samanthas Bewegungen ausführt, soll dem Abhilfe geschafft werden, was Theodore aber nicht behagt. Es kommt zum Streit zwischen ihm und Samantha.
Das endgültige Ende werde ich mal nicht verraten – nur so viel: es ist kein gutes. Dadurch, dass man sehr mitfühlt mit den Protagonisten, nimmt einen das Ende mit. Ich saß da mit Taschentüchern und hätte mir so gern einen positiven Ausgang gewünscht – aber ehrlich gesagt hätte das die Glaubhaftigkeit des Filmes angekratzt.
Trotz des Inhaltes (Liebe, Beziehungen…) wirkt es nicht kitschig. Dieses Hollywoodfeeling von „er liebt sie, sie liebt ihn – dann doch nicht – aber am Ende kriegen sie sich“ oder ähnlich bleibt aus.
Es gibt einige schöne Kameraeinstellungen, wie z.B. eine Dusch-Szene, die auch im Trailer zu sehen ist. Die Farben wirken gedämpft und warm. Vom Aussehen her erinnert mich das etwas an die Filme von Quentin Dupieux.

Fazit: ich bin wirklich verliebt in den Film und werde mir sicherlich jetzt doch noch "Being John Malchovich" ansehen, der mich auf den ersten Blick nicht gereizt hat. 







No comments:

Post a Comment