"Her".
Ein
recht aktueller Film aus dem Jahr 2013 von dem mir bis dato noch unbekannten Regisseur
Spike Jonze. Nebenbei erwähnt, er hat auch "Being John Malchovich" und "Adaption"
gemacht, die zufällig auf der Liste stehen, die mir der Typ, der mir "Enter the Void" zeigte, gegeben hat.
Das
Genre wird zwar als Science-Fiction angegeben, aber wer jetzt Raumschiffe und
grüne Aliens erwartet, wird leider enttäuscht. Es handelt sich um eine Art
Zukunftsvision, gepaart mit einer Liebesgeschichte. Meiner Meinung nach wirkt
alles sehr real und man ertappt sich dabei, wie man denkt „ja, in 10 Jahren
wird es sicherlich so sein“. Zumindest die Hosen mit dem Bund bis unter die
Achseln sind ja schon fast wieder modern.
Aber
zur Story:
Theodore Twombly schreibt
beruflich Briefe an für ihn fremde Leute im Auftrag von Menschen, die entweder
nicht in der Lage sind die richtigen Worte zu finden oder keine Zeit haben. Privat
hat er in dieser Hinsicht allerdings selbst Probleme; die Trennung von seiner
Frau liegt nicht allzu lang her, das Scheidungsverfahren läuft noch und er kann
noch nicht so richtig los lassen. Zur Ablenkung kauft er sich ein neues
Betriebssystem für seine elektronischen Geräte, welches eine künstliche Intelligenz
hat. Eigentlich ist es dazu gedacht, um seine Mails zu sortieren und ihn an
Termine zu erinnern. Doch schon bald kommunizieren Theodore und Samantha, das
Betriebssystem, über alle möglichen Themen und führen normale Unterhaltungen.
Es dauert nicht lange und beide verlieben sich ineinander. Die Beziehung zwischen
ihnen kann man sich am besten mit Hilfe des Vergleiches einer Fernbeziehung
vorstellen. Dadurch, dass Samantha körperlos ist, wirkt es so, als würden sie
miteinander telefonieren. Diese Körperlosigkeit stellt aber auch ein Problem
dar – durch eine menschliche Frau, die Samanthas Bewegungen ausführt, soll dem
Abhilfe geschafft werden, was Theodore aber nicht behagt. Es kommt zum Streit
zwischen ihm und Samantha.
Das endgültige Ende werde
ich mal nicht verraten – nur so viel: es ist kein gutes. Dadurch, dass man sehr
mitfühlt mit den Protagonisten, nimmt einen das Ende mit. Ich saß da mit
Taschentüchern und hätte mir so gern einen positiven Ausgang gewünscht – aber ehrlich
gesagt hätte das die Glaubhaftigkeit des Filmes angekratzt.
Trotz des Inhaltes (Liebe,
Beziehungen…) wirkt es nicht kitschig. Dieses Hollywoodfeeling von „er liebt
sie, sie liebt ihn – dann doch nicht – aber am Ende kriegen sie sich“ oder
ähnlich bleibt aus.
Es gibt einige schöne
Kameraeinstellungen, wie z.B. eine Dusch-Szene, die auch im Trailer zu sehen ist.
Die Farben wirken gedämpft und warm. Vom Aussehen her erinnert mich das etwas
an die Filme von Quentin Dupieux.
Fazit: ich bin wirklich
verliebt in den Film und werde mir sicherlich jetzt doch noch "Being John
Malchovich" ansehen, der mich auf den ersten Blick nicht gereizt hat.
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